Ein japanisches Forschungsteam hat die Anreicherung des abnormalen Proteins Alpha-Synuclein (α-Synuclein) im Gehirn von Parkinson-Patienten bildlich nachweisen können.
Mithilfe der PET-Bildgebung konnte die Anreicherung von Alpha-Synuclein in bestimmten Hirnregionen festgestellt und zur Diagnose der Erkrankung sowie zur Beurteilung des Krankheitsverlaufs genutzt werden.
Diese Technologie könnte zur Aufklärung der Ursachen von Parkinson und zur Entwicklung neuer Medikamente beitragen und in Zukunft zur Entwicklung grundlegender Therapieansätze führen.
Ein Forschungsteam unter anderem vom japanischen Nationalen Institut für Wissenschaft und Technologie hat angekündigt, dass es gelungen ist, abnormale Proteine, die sich im Gehirn von Patienten mit Parkinson-Krankheit und anderen Erkrankungen ansammeln, im Gehirn lebender Patienten abzubilden. Dies ist ein vielversprechendes Ergebnis, das zur Diagnose und Verlaufskontrolle der Erkrankung beitragen kann.
Es ist bekannt, dass sich bei Patienten mit Parkinson-Krankheit und Dementia with Lewy Bodies (DLB) das abnormale Protein ‚Alpha-Synuclein‘ im Gehirn ansammelt. Bisher gab es jedoch keine etablierte Methode, um die Anhäufung dieses Proteins im Gehirn lebender Patienten zu untersuchen.
Das Forschungsteam entwickelte ein spezielles Medikament, das an Alpha-Synuclein bindet und eine schwache Strahlung aussendet. Dieses Medikament wurde 10 Patienten mit Parkinson-Krankheit und DLB verabreicht, und anschließend wurde ihr Gehirn mithilfe der Positronen-Emissions-Tomographie (PET), einem bildgebenden Verfahren, untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass sich Alpha-Synuclein in der Substantia nigra, einem Teil des Mittelhirns, angesammelt hatte. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass die Ansammlungsmenge bei Patienten mit schwereren Symptomen größer war.
Das Forschungsteam bewertet diese Technologie als einen wichtigen Fortschritt für die Diagnose und die Verlaufskontrolle der Erkrankung. Der Leiter des Forschungsteams, Hiro Nobu Endo, sagte: „Mit dieser Technologie können wir Personen identifizieren, bei denen sich abnormale Proteine im Gehirn angesammelt haben, klinische Studien durchführen und die Wirksamkeit von Behandlungen überprüfen. Darüber hinaus trägt diese Forschung zum Verständnis der Krankheitsmechanismen bei.“
In Japan liegt die Inzidenz von Parkinson-Krankheit bei 100 bis 180 Personen pro 100.000 Einwohner und bei etwa 1 von 100 Personen über 65 Jahren. Seit dem Eintritt in die alternde Gesellschaft nimmt die Zahl der Patienten stetig zu. Experten warnen vor dieser Entwicklung und bezeichnen sie als ‚Parkinson-Pandemie‘. Parkinson-Krankheit wird durch den Verlust von Dopamin-produzierenden Nervenzellen in der Substantia nigra des Mittelhirns verursacht. Die genaue Ursache ist noch nicht bekannt, aber es gibt Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass sich Alpha-Synuclein in Dopamin-Nervenzellen ansammelt und zu deren Absterben führt.
Die Ergebnisse dieser Studie sind vielversprechend, da eine Technologie entwickelt wurde, mit der die Ansammlung von Alpha-Synuclein direkt nachgewiesen werden kann. Es wird erwartet, dass diese Entwicklung einen wichtigen Beitrag zur Diagnose und Entwicklung von Behandlungen für die Parkinson-Krankheit leisten wird. Darüber hinaus wird erwartet, dass die Entwicklung von grundlegenden Medikamenten, die Alpha-Synuclein als Ziel haben, vorangetrieben werden kann.